Ein Tiger schaut in die Kamera Sumatra-Tiger und Amerikanischer Monarchfalter stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten (Bild: gemeinfrei) Ein rot-orangefarbener Monarchfalter sitzt auf einer weißen Blüte Sumatra-Tiger und Amerikanischer Monarchfalter stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten (Bild: Inzilbeth/CC BY-SA 4.0)
22. Juli 2022 - Lesezeit ca. 4 Minuten

Hoffnung für Tiger – Sorge um Monarchfalter

Die Rote Liste bedrohter Arten wird immer länger. Jetzt hat die Weltnaturschutzunion den berühmten Langstreckenflieger unter den Schmetterlingen hochgestuft: Der wandernde Monarchfalter ist vom Aussterben bedroht. Aber die Tiger sind mehr geworden – und das ist eine gute Nachricht. Trotzdem gehört die große Raubkatze immer noch zu den gefährdeten Arten.


 

Wichtigste Fakten
  • 41.459 Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht
  • Jetzt gehört auch der Monarchfalter dazu
  • Die weltweit bedrohteste Tiergruppe sind Störe
  • Die Zahl der Tiger ist höher, als man glaubte

Schmetterlings-Rekord

Wenn in Nordamerika und Kanada der Winter anbricht, zeigt sich am Himmel ein unglaubliches Schauspiel: Eine riesige orangefarbene Wolke steigt auf und zieht nach Süden. Es sind Tausende Monarchfalter, die im fernen Mexiko überwintern. Bis zu 4.000 Kilometer bewältigen die federleichten Schmetterlinge auf ihrer langen Reise. Und noch bevor der Frühling beginnt, heben sie zum Rückflug ab. Damit ist der wandernde Monarchfalter der Rekord-Langstreckenflieger im riesigen Reich der Insekten. 

Rund 15 Monarchfalter haben sich auf einem grünen Zweig niedergelassenMonarchfalter rasten auf einem Zweig (Bild: gemeinfrei)

Die größten Bedrohungen

Doch wie lang wird es dieses Schauspiel noch geben? Die Weltnaturschutzunion IUCN hat diese wandernde Unterart der Monarchfalter in die Rote Liste bedrohter Arten aufgenommen – sie ist vom Aussterben bedroht. Zu den Ursachen gehören die Waldrodungen und die Pflanzengifte auf den Äckern in Mexiko und Südkalifornien – und auch der Klimawandel, so die IUCN. Denn durch die höheren Temperaturen treten die Schmetterlinge früher als sonst ihren Rückflug nach Norden an. Doch dort sind oft die Seidenpflanzen, von denen sich Falter und Raupen ernähren, noch nicht erblüht. 

„Die heutige Aktualisierung der Roten Liste verdeutlicht die Zerbrechlichkeit der Wunder der Natur, wie zum Beispiel das einzigartige Schauspiel der Monarchfalter, die über Tausende von Kilometern wandern", sagte Dr. Bruno Oberle, Generaldirektor der IUCN. „Um die reiche Vielfalt der Natur zu bewahren, brauchen wir wirksame, gerecht verwaltete Schutz- und Schongebiete sowie entschlossene Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Wiederherstellung von Ökosystemen.“ 

Auch die Störe sind selten geworden
 

Ein Beluga-Stör im blauen WasserDer Beluga-Stör wird vor allem wegen des Kaviars gewildert (Bild: gemeinfrei)

Für die Störe sieht es noch dramatischer aus. Es gibt weltweit nur noch 26 Arten dieser großen urtümlichen Fische – und alle sind vom Aussterben bedroht. Der riesige Beluga-Stör, der bis zu acht Meter lang und 1.700 Kilogramm schwer werden kann, wird seit Jahrhunderten wegen seines Fleisches und seines Kaviars überfischt. 

Der Tiger wurde neu bewertet 

Neue Zahlen zeigen, dass es derzeit weltweit zwischen 3.726 und 5.578 Tiger in freier Wildbahn gibt. Das sind um 40 Prozent mehr als im Jahr 2015 gezählt wurden. Vermutlich liegt das an der verbesserten Überwachung. Sie zeigt, dass es mehr Tiger gibt als bisher angenommen wurde. Die Zahl der Tiger scheint also weltweit stabil zu sein oder sogar zu steigen. Dennoch werden alle Tiger-Arten auf der Roten Liste der IUCN weiterhin als gefährdet eingestuft.

2 Tiger liegen auf HolzstämmenSibirische Tiger, auch Amur-Tiger genannt. Sie gehören zu den sechs noch lebenden Unterarten der größten Raubkatze der Erde. Alle leben in Asien (Bild: gemeinfrei)

Zu den größten Bedrohungen gehören die Wilderei von Tigern und auch die Jagd auf ihre Beutetiere. Außerdem werden ihre Lebensräume immer weiter zerstückelt und zerstört, vor allem durch Landwirtschaft und menschliche Siedlungen. 
Deshalb ist es wichtig, so die IUCN, Schutzgebiete zu vergrößern und mit den lokalen Gemeinschaften zusammenzuarbeiten, die in und um die Lebensräume von Tigern leben. Denn sie sind für den Schutz der Tiger von entscheidender Bedeutung.


Quelle: Weltnaturschutzunion IUCN, 21. Juli 2022

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